Die Pflege des Anzuges

Sie müssen mit Ihrem Anzug nicht umgehen wie mit einem Rohdiamanten, jedoch sollten Sie ihm, genauso wie ihrem Schuh einen Strecker gönnen, und gegebenenfalls ein bisschen auf ihn Acht geben.

Der Bügel

Praktisch bedeutet dies, dass man den Anzug nach dem Tragen auf einen gut geformten, breiten Kleiderbügel hängen sollte. Die Bügel bei der Auslieferung sind schmäler, damit Sie sie leichter nach Hause transportieren können. Damit sich die empfindliche Schulternaht beim Hängen auf diesen schmalen Bügeln nicht verzieht, sollten Sie das Kleidungsstück danach auf einen breiten Bügel aufhängen.

Ruhe und Bürste  

Nach einem Tag in Aktion braucht der Anzug, so wie ein guter Schuh einen Tag Ruhe. Davor bitte immer die Taschen entleeren. Bevor der Anzug weggehängt wird, würde er sich noch über eine Pflege mit einer Kleiderbürste freuen. Je nach Stoff gibt es verschiede Stärken, zum Beispiel besonders weiche Ziegenhaar-Bürsten für empfindlichen Cashmere.

Ein Dampfbad  

Die Wollfasern brauchen Feuchtigkeit, um elastisch zu bleiben. Ein Dampfbad ist für den Anzug daher genauso angenehm wie für seinen Besitzer. Am besten im Bad Fenster und Belüftungsklappen schließen, heißes Wasser laufen lassen bis sich Dampf bildet und dann den Anzug eine Weile in diesem Nebel aufhängen. Knitterfalten verschwinden auf diese Weise genauso wie unangenehme Gerüche.

Chemische Reinigung  

Über das chemische Reinigen sind sich die Fachleute uneins. Die Traditionalisten der Savile Row, wo seit Jahrhunderten Maßanzüge gemacht werden, sagen, dass chemisches Reinigen überflüssig ist. Bürsten, Auslüften und Dampf reichen aus. Flecken sollten punktuell behandelt werden. Die eigentliche Gefahr besteht nicht bei der chemischen Reinigung, sondern bei der anschließenden Bügelprozedur. Wer sich schon einmal angesehen hat, wie die Reinigung um die Ecke Ihrem geliebten Stück zu Leibe rückt, wird doch lieber bei der Bürste bleiben. Sollten Sie dennoch einen Tipp benötigen, bei welcher Reinigung Bedacht auf Ihr gutes Stück genommen wird, stehen wir Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.

Tips für den Anzugträger  

Aufbügeln

Wenn Sie einen Anzug/ ein Kostüm oder eine Hose aufbügeln möchten, dann bearbeiten Sie den Stoff nie direkt mit dem heißen Eisen. Legen Sie besser ein sauberes Baumwoll- oder Leinentuch dazwischen, sonst bekommt der Stoff einen unschönen Glanz.

Immer Anzug/ Kostüm?

Wenn Sie im Büro immer Anzug tragen, sollten Sie auch in einen klassischen Wollmantel investieren. Am förmlichsten wirkt er in dunkelgrau/-schwarz oder dunkelblau. In beige oder kamel Haarfarbe ist er auch zur legeren Garderobe kombinierbar.

Die 4 Jahreszeiten

Stil zeigen Sie auch dadurch, dass Sie Ihre Anzüge der Jahreszeit anpassen. Das muss nicht heißen, dass Sie im Winter nur schwere Streichgarnstoffe tragen. Ein leichter Kammgarnflanell passt mit seiner aufgerauten Oberfläche ebenfalls zum Flair der kalten Monate.

Rückenschlitze oder Seitenschlitze?

Der klassische englische Anzug hat zwei lange Seitenschlitze. Dadurch wird es ermöglicht die Hände bequem in die Taschen zu stecken, was in England nicht als ungehörig empfunden wird. Nur einen Rückenschlitz anstelle von zwei Seitenschlitzen hat traditionell die Dreiknopfjacke, häufig gesehen bei Tweedanzügen. Jacken ohne Schlitze sind eher selten gesehen und kommen hauptsächlich in der Damengarderobe vor.

Hemdenpflege  

Auch Ihrem Hemd sollten Sie die gebührende pflege schenken. Entfernen Sie beim Waschen die Stäbchen am Hemdkragen und geben Sie diese erst wieder nach dem Bügeln hinein, damit vermeiden Sie das Durchbrechen (außer "Elastic Stäbchen", diese sind fix eingenäht). Flecken behandeln Sie sanft und nicht mit starker Chemie. Waschen Sie Ihr Hemd nicht höher als 30° Grad, so gewähren Sie dem Stoff einen schonenden Waschgang. Hängen Sie nach dem Waschen das Hemd einmal ausgestrichen auf einem Kleiderbügel auf, damit beugen Sie langwierigem Bügeln vor.  

  Tips Hemdenträger

Tips für den Hemdenträger  

Die meisten Männer kaufen ihre Hemden mit zu weitem Kragen und zu kurzen Ärmeln. Machen Sie es besser. Der Kragen hat die richtige Weite, wenn er glatt anliegt und sich unter der Krawatte nicht wellt. Die Ärmellänge ist korrekt, wenn die Manschette etwa einen Zentimeter weit aus dem Sakkoärmel herausschaut.

Krawattenpflege/ ManschettenpflegeKrawattenpflege  

Die Krawattenpflege beginnt mit der Behandlung nach dem Tragen. Unbedingt sollte man die Krawatte aufknoten und anschließend beim schmalen Ende beginnend locker aufrollen. Dies ist die beste und schonendste Kur gegen Falten und Knicke. Falls die Krawatte am nächsten Morgen immer noch verkrumpelt aussehen sollte – was bei guten Krawatten selten der Fall sein wird – muss man aber nicht gleich zum Bügeleisen greifen und drauflosplätten. Besser ist es, die Knitterstellen nur mit Dampf zu behandeln, indem man das Bügeleisen dicht über der Krawatte entlangführt, ohne sie dabei zu berühren. Man kann auch heißes Wasser in die Badewanne laufen lassen und die Krawatte in den entstehenden Nebel hängen.

Eine gute Krawatte wird sich wieder glatt ziehen. Bei Flecken einfach ein weißes sauberes Baumwolltuch nehmen und mit Wasser oder Spiritus austupfen. Danach sollte die Krawatte einfach "gedampft" werden. Vermeiden Sie das Bügeln der Krawatte tunlichts, da Sie sonst den "Körper" der Krawatte zerstören und bei mehrmaligen Bügeln bald nur mehr ein körperloses Band Seide vor sich her tragen. Im Zweifelsfall wenden Sie sich an Ihre Putzerei des Vertrauens, die auch damit betraut ist, wie handgemachte Krawatten auseinander genommen werden, gereinigt werden und wieder richtig gebügelt werden.  

Tips für den Krawattenträger  

Die Krawatte richtet sich nach dem Hemd. Andere Accessoires wie Socken, Schuhe und Gürtel werden auf diese Kombination abgestimmt. Auch die Form des Hemdkragens spielt eine Rolle: zu Hemden mit TAB-Kragen passen kleinere Krawattenknoten. Gespreizte Krägen vertragen breitere Krawatten und ganze oder halbe Windsorknoten.

SchuhpflegeSchuhpflege 

Auch Ihr Schuh benötigt Erholung vom Tag. Wenn Sie bedenken, daß Ihr Schuh Höchstbelastungen ausgesetzt ist, sollten Sie ihm auch die nötige Ruhe und "Entspannung" gönnen. Lassen Sie Ihren Schuh nach Gebrauch "Trocknen", strecken Sie Ihn mit einem Schuhspanner (z.B. aus Zedernholz, bei uns erhältlich) - um seine Form beizubehalten und das Leder in Form zu halten. Weiters pflegen Sie Ihn mit einer guten Schuhcreme bzw. Fettpaste, um das Leder geschmeidig zu halten und versuchen Sie, jeden Tag ein verschiedenes Paar Schuhe zu tragen und nicht 2 mal hintereinander den selben Schuh. Ihre Schuhe werden es Ihnen danken und Ihnen viele Jahre Freude spenden.